Die Debatte um die Businstallation vor der Dresdner Frauenkirche wird nur vordergründig über Kunstbegriffe und Flüchtlingspolitik geführt. Ein Vorankommen ist offensichtlich kaum möglich. Denn die Diskussion ist hintergründig stärker in Dresdens städtischer Identität verhaftet, als es den Konfliktparteien bewusst zu sein scheint.
Ai Weiwei ist da. Und – wider Erwarten – weiterhin ein Aktivist, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Bürgerschaft ist aufgebracht. Und offenbart, daß sie von Beginn an mehr Häme als Solidarität im Herzen trug. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet!
Wie schaffe ich es, mir innerhalb von 3 Tagen 88 Pavillons und 1 Ausstellung mit über 150 beteiligten Künstlern anzusehen? Was mache ich, wenn dazu noch zahllose Vorträge und Events und zahllosere Partys im Terminkalender vermerkt sind? Und gibt es eine Karte, auf der alle Straßennamen und Brücken Venedigs korrekt vermerkt sind?
Die Berliner Kunstwelt kann das Künstlerprekariat nicht länger ignorieren.