James Franco: Rufer in der Wüste

08. März 2013 von Matthias Planitzer
Der Schauspieler treibt sich in der Kunst um. Seine Berliner Debutausstellung "Gay Town" enttäuscht inhaltlich wie künstlerisch.
James Franco, "Gay Town", Foto: courtesy Peres Projects

James Fran­co, »Gay Town«, Foto: cour­te­sy Peres Projects

Die Ber­li­na­le ist längst vor­bei, ihr gehei­mer Star James Fran­co ist noch zuvor wie­der abge­reist, das über­ko­chen­de Medi­en­echo über das Mul­ti­ta­lent hat sich wie­der beru­higt und so lässt sich nun end­lich im Boden­satz able­sen, was »Gay Town«, Fran­cos Aus­stel­lung bei Peres Pro­jects, zurück­ge­las­sen hat. Unter­des­sen hat die Gale­rie bereits ihre neu­en Räum­lich­kei­ten auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te bezo­gen und so kann Fran­cos Schau der Exzes­se heu­te noch und vor allem unge­stört durch die alten Beton­hal­len spu­ken. End­lich in aller Ruhe und Frei­heit, von den Nörg­lern unbe­hel­ligt sein Kön­nen unter Beweis zu stel­len, dar­auf muss­ten Fran­co und die Besu­cher sei­nes schwu­len Dörf­chens lan­ge war­ten. Es blieb dem kali­for­ni­schen Tau­send­sas­sa zu wün­schen, daß wenigs­tens ein­mal der Gla­mour um sei­ne Per­son der Kri­tik über sei­ne Arbeit weicht. Nichts ande­res scheint auch Fran­co ersehnt zu haben: »Gay Town« rech­net mit dem öffent­li­chen Bild eines Man­nes ab, der sich miß­ver­stan­den fühlt. Und nun belei­digt zurück­feu­ert. Ob gran­ti­ge Grum­me­lei eines ver­stimm­ten Gemüts oder poin­tier­ter Para­de eines still spot­ten­den Geis­tes, das bleibt noch zu klären.

Zunächst lohnt es jedoch, sich mit der viel­fäl­ti­gen Per­so­na­lie des 34-jäh­ri­gen Ame­ri­ka­ners ver­traut zu machen, die eine viel­sei­tig talen­tier­te, zumin­dest aber viel­sei­tig moti­vier­te Gestalt skiz­ziert. Dies zu bestim­men, bleibt akri­bi­sche Puz­zle­ar­beit. Ein Lebens­lauf in drei Akten: Nach­dem sich der aus Palo Alto stam­men­de Son­ny­boy in Los Ange­les für ein Stu­di­um der eng­li­schen Spra­che ein­schrieb, brach er es für eine Ver­tie­fung sei­ner Schau­spiel­aus­bil­dung ab und hat­te schon inner­halb von zwei Jah­ren ers­te Erfol­ge vor der Kame­ra. Bald folg­te sei­ne bekann­te Neben­rol­le als Böse­wicht der Spi­der-Man-Rei­he, die des homo­se­xu­el­len Part­ners an der Sei­te von Sean Penn in »Milk«, sowie die Oscar-Nomi­nie­rung für den bes­ten Haupt­dar­stel­ler, die er sich als ver­un­glück­ter Wan­de­rer in »127 Hours« ver­dien­te. Die schil­lern­de Hol­ly­wood-Welt schien ihm da jedoch längst über­drüs­sig gewor­den sein. Fran­co kehr­te für das Fach »Krea­ti­ves Schrei­ben« an die Uni zurück und schrieb sich bald an diver­sen Hoch­schu­len der Ost­küs­te ein, wo er der­zeit an sei­ner Pro­mo­ti­on arbei­tet. Wäh­rend­des­sen sucht er immer wie­der neue Aus­drucks­for­men, schließt Bekannt­schaft mit zahl­rei­chen Per­sön­lich­kei­ten des ame­ri­ka­ni­schen Kunst­zir­kus und geriet so auf Umwe­gen im ver­gan­ge­nen Jahr an das MoCA, wo er sich mit film­his­to­ri­schen Mythen aus­ein­an­der­setz­te. Das Kino ließ James Fran­co dann wohl doch nicht ganz los. Anders lässt es sich nicht erklä­ren, daß er bis zum heu­ti­gen Tage acht­zig­mal vor der Kame­ra und zwan­zig­mal auf dem Regie­stuhl erschien, zehn­mal gar selbst pro­du­zier­te und sich sech­zehn­mal für ein Dreh­buch ver­ant­wort­lich zeig­te, wobei er oft­mals meh­re­re Funk­tio­nen in sich ver­ein­te. Kurz­ge­schich­ten ließ er eben­falls nicht aus; ledig­lich musi­ka­li­sche Ambi­tio­nen sind nicht bekannt, wür­den aber ange­sichts die­ser Umtrie­big­keit kei­nen mehr erstaunen.

Und nun auch die fei­ne Kunst. In den USA rümpft man zumeist skep­tisch die Nase über jene, die zwi­schen den Fächern sprin­gen wie es ihnen beliebt. Man kann den Ame­ri­ka­nern ihr Miß­trau­en nicht ver­übeln, sahen sie doch allein von Hol­ly­wood-Schau­spie­lern eine erkleck­li­che Anzahl vor­nehm­lich unge­len­ker Geh­ver­su­che auf dem Kunst­parkett: Syl­ves­ter Stal­lo­ne, Antho­ny Hop­kins, Leo­nard Nimoy, Pier­ce Bros­nan und vie­le ande­re Stan­des­ge­nos­sen han­del­ten sich vor allem Spott und Häme ein. James Fran­co bil­det eine Aus­nah­me: Ihm sind die ame­ri­ka­ni­schen Kri­ti­ker mil­de gestimmt, eini­ge beju­beln ihn gar. Die New Yor­ker Kunst­sze­ne nahm ihn wie das wun­der­sa­me Fin­del­kind auf, das aus dem fer­nen Hol­ly­wood zu ihnen irr­te: Dou­glas Gor­don, Klaus Bie­sen­bach, Paul McCar­thy, Ed Ruscha und Mari­na Abra­mo­vić umschwär­men Guc­ci-Boy Fran­co, unter­stüt­zen ihn, geben ihm Auf­wind. Von Abra­mo­vić erfuhr man zuletzt, daß sie ein gemein­sa­mes Film­pro­jekt plan­ten: Fran­co, nicht Abra­mo­vić wür­de vor der Kame­ra ste­hen. Die Ser­bin hält ihn für den der­zeit inter­es­san­tes­ten Schau­spie­ler, muss aber auch zuge­ben, daß »er aller­lei Gren­zen über­schrei­tet und zwar nicht immer mit gro­ßem Erfolg«.

James Franco: "Elvis Roma", Foto: courtesy Peres Projects

James Fran­co: »Elvis Roma«, Foto: cour­te­sy Peres Projects

Der war ihm bis­her in der Ber­li­ner Kunst­welt nicht beschie­den. Nach­dem Alan­na Heiss ihn vor drei Jah­ren für »The Dan­ge­rous Book four Boys« in die New Yor­ker Clock­tower Gal­lery hol­te, wur­de er dort von Javier Peres ent­deckt, der kur­zer­hand die gesam­te Schau nach Ber­lin ver­schiff­te und hier unter gro­ßem Tam­tam als Dop­pel­aus­stel­lung insze­nier­te. Klei­ne Sperr­holz­ba­ra­cken, selbst­re­fe­ren­ti­el­les Video-Einer­lei, eini­ge Krit­ze­lei­en und aller­hand ande­rer Kram ver­lo­ren sich in der gäh­nen­den Lee­re der Räu­me – was jedoch wenigs­tens die Fans des Schau­spie­lers Fran­cos nicht zu stö­ren schien, wie man den vie­len Blogs und Mei­nungs­me­di­en ent­neh­men konn­te. Die Kri­ti­ker und Feuil­le­tons hiel­ten sich gar nicht erst an ihm auf. Zu schrill der Hype, wie man rück­bli­ckend viel­leicht räso­nie­ren muss. Nun, zwei Jah­re spä­ter, lädt Peres den Krea­tiv­protz erneut nach Ber­lin, wo er, umgarnt vom Ber­li­na­le-Brim­bo­ri­um, neben­bei einen Kom­men­tar zu die­sem all­ge­gen­wär­ti­gen Star­kult um sei­ne Per­son abgibt, eben in Form einer Ausstellung.

Ein Por­trät des Künst­lers James Fran­co kommt jedoch auch nicht umhin, sei­nen eige­nen Anteil an die­ser sel­ten so stür­mi­schen Ido­li­sie­rung her­vor­zu­he­ben. Fran­cos Hang zur Selbst­in­sze­nie­rung nimmt oft nar­ziß­ti­sche Züge an, die am klars­ten vor der Kame­ra zu Tage tre­ten, wo er bereits mehr als sech­zig­mal in Fil­men, Seri­en und Doku­men­ta­tio­nen als ein, zumeist aber als der James Fran­co auf­taucht. Die hem­mungs­lo­se Über­zeich­nung der öffent­li­chen Per­so­na James Fran­co gip­fel­te bis­her in einer Gast­rol­le in der Serie »Gene­ral Hos­pi­tal«, in der er einen Künst­ler spiel­te, der Fran­co hieß, eine besorg­nis­er­re­gen­de Zunei­gung zu Tat­or­ten hat­te, über­haupt ein wenig ver­rückt war und am Ende nach bes­ter Block­bus­ter-Unart als blut­rüns­ti­ger Mör­der ent­larvt wur­de. Hin­ter der Mas­ke erscheint die nächs­te, the artist is pre­sent, Fran­co auch, aber wo und wer, das weiß viel­leicht auch er nicht so genau. Ste­phen Col­bert frag­te ihn kürz­lich, ob er ein Hoch­stap­ler sei: »Ich bin ein Heuch­ler. Es ist eine Show. Eine Show!« Eine, die Fran­co immer wei­ter fort­spinnt. Die­se Rol­le der sich immer­zu offen­ba­ren­den, doch stets uner­gründ­li­chen Kunst­fi­gur spielt er gern, zuletzt auch in »This is the end«. Dar­in, so zitiert ihn die Süd­deut­sche, sieht er sich als »einen irra­tio­na­len Dep­pen mit einem Rie­se­n­ego«. Schwingt etwa selbst in die­sem Bekennt­nis ein wenig Stolz mit?

James Franco: Ohne Titel; Foto: Matthias Planitzer

James Fran­co: Ohne Titel; Foto: Mat­thi­as Planitzer

Über den Wahr­heits­ge­halt die­ser Beich­te kann man sich nun glück­li­cher­wei­se in »Gay Town« einen eige­nen Ein­druck ver­schaf­fen. Ein geflüs­ter­tes Schuld­be­kennt­nis soll­te man aller­dings nicht erwar­ten. Bereits beim Ein­tre­ten schallt und dröhnt dem Besu­cher ein poly­pho­nes Rau­schen ent­ge­gen. Ein Video über­tönt das ande­re, kaum zu ver­ste­hen, was Fran­co hier am Bild­schirm mit­teilt. Das dif­fu­se Gemur­mel ist beab­sich­tigt, denn so wie der Spott auf James Fran­co ein­dringt, schießt die­ser nun zurück. Selbst wenn man sich die Ohren zuhiel­te, schreit noch der visu­el­le Over­kill von den Wän­den, die bis auf den letz­ten Fleck mit bedruck­ten Tep­pi­chen behan­gen sind. Als woll­te man kein Risi­ko ein­ge­hen, daß auch nur ein Stück Beton durch den Stoff­wall hin­durch­schim­mert, wur­de vor­sorg­lich die Pro­duk­ti­on ange­kur­belt: In einer Ecke, gleich am Ein­gang, lie­gen noch eini­ge der »Decken«, wie es kor­rekt heißt, gesta­pelt bereit und war­ten auf einen Käu­fer. Ein sol­cher tin­ten­strahl­be­druck­ter Baum­woll-Poly­es­ter-Misch­tep­pich ist als Stück­wa­re zum Ein­zel­preis von nur fünf­hun­dert Dol­lar erhält­lich. In jeder Hin­sicht eine mäßig ver­ar­bei­te­te Bil­lig­wa­re, zu der der Käu­fer immer­hin ein Echt­heits­zer­ti­fi­kat erhält.

James Franco: "Colored Spiderman 14", Foto: courtesy Peres Projects

James Fran­co: »Colo­red Spi­der­man 14«, Foto: cour­te­sy Peres Projects

Die Moti­ve die­ser Decken sind viel­fäl­tig, in der Gesamt­heit aber gleich­för­mig: Zei­tungs­aus­schnit­te und ande­re Arti­kel, die Fran­cos öffent­li­che Per­son doku­men­tie­ren und the­ma­ti­sie­ren, wur­den durch ihn über­malt, bekrit­zelt und vor allen Din­gen kom­men­tiert. Sowohl die immer wie­der nach­ge­sag­te Homo­se­xua­li­tät, die den Aus­stel­lungs­ti­tel präg­te, als auch bio­gra­fi­sche Details, dane­ben oft­mals neben­säch­li­che Irr­tü­mer und ande­re Klei­nig­kei­ten wer­den auf die­sen Tep­pi­chen mit einem har­schen Ton und einer auf­fal­len­den Vehe­menz her­aus­ge­stellt und berich­tigt. Es bleibt nicht nur bei Gegen­dar­stel­lun­gen, James Fran­co recht­fer­tigt sich in die­sen noti­zen­haf­ten Auf­zeich­nun­gen wie­der­holt in einem wei­ner­li­chen Ton, der zum Tenor der 387teiligen Werk­rei­he reso­niert. Auf­ge­lo­ckert durch eini­ge bei­läu­fi­ge Foto­tep­pi­che, die die tri­via­le Ödnis eines end­lo­sen Tumb­lr-Streams an die Gale­rien­wän­de ban­nen, bil­den die­se Stoff­bah­nen den Hin­ter­grund für die etwa sech­zig Male­rei­en, die zwar im Werk­ver­zeich­nis kata­lo­gi­siert sind, aber nur mit viel Mühe erspäht und gefun­den werden.

Allein, die Suche lohnt nicht. Auch hier rech­net James Fran­co mit allem ab: Sei­ne Rol­le in den Spi­der-Man-Fil­men wird mehr­fach mit einem simp­len und harm­lo­sen »Fuck Spi­dey« quit­tiert, sein Tris­tan erscheint auch hier erneut als der »gro­ße Feh­ler«, wie er ihn bereits so oft bezeich­ne­te, der »Pla­net der Affen« und zu guter Letzt auch sei­ne Rol­le als Oz wer­den zum The­ma sei­ner Male­rei. Dazwi­schen tum­melt sich eine gro­tes­ke Anzahl Kuh­por­träts und Hanf­blät­ter, die man so nicht ein­mal auf den Floh­märk­ten fin­det. Ein­zig man­che der mono­chrom gehal­te­nen Ölge­mäl­de, die Fran­cos High-School-Zeit fest­hal­ten, fal­len posi­tiv, wenn auch sicher­lich nicht nach­hal­tig auf.
Die euphe­mis­ti­sche Erklä­rung des Aus­stel­lungs­tex­tes, daß James Fran­co »vie­le die­ser Arbei­ten in Hotel­zim­mern, pro­vi­so­ri­schen Ate­liers und ande­ren tem­po­rä­ren Orten mach­te, wäh­rend er ande­re Pro­jek­te, haupt­säch­lich Fil­me, abschloß«, ist als Ein­ge­ständ­nis an einen viel­be­schäf­tig­ten Geni­us, durch­aus aber auch als kärg­li­che Ent­schul­di­gung für qua­li­ta­ti­ve Schwä­che zu ver­ste­hen. Denn was kaum zu kaschie­ren ist, wiegt umso schwe­rer. James Fran­cos Öl- und Acryl­ma­le­rei fällt durch eine Schlud­rig­keit auf, die sich mit Aus­nah­me man­cher High-School-Wer­ke durch fast alle Arbei­ten zieht. Der Pin­sel­strich ist grob und aggres­siv, fast bös­wil­lig, der Farb­auf­trag gleich­för­mig, ohne jeg­li­che Mischung. Alles erscheint unsau­ber, schroff, derb. Farb­kleck­se und ‑fle­cken wech­seln sich mit Hand­ab­drü­cken ab, dann wie­der­um zer­furcht der Pin­sel alles Dage­we­se­ne: Aus Fran­cos Male­rei offen­bart sich eine ener­gie­ge­la­de­ne Hast, die vom feu­ri­gen Furor eines Wüten­den ange­trie­ben wird. Gemäl­de wie die­se – und wenn ich dies schrei­be, liegt mir jede bös­wil­li­ge Über­trei­bung fern – habe ich zuletzt in psych­ia­tri­schen Mal­the­ra­pie-Sit­zun­gen ent­ste­hen sehen.

Die­ser Zufall könn­te weni­ger bei­läu­fig sein als ver­mu­tet: Man möch­te Fran­co einen Groll unter­stel­len, den er hier glaub­haft, aber naiv vor­bringt. Nach­voll­zieh­bar wäre es. Jedoch, wen kümmert’s?

James Fran­co demons­triert in »Gay Town« wie leicht es ist, mit ein wenig Ram­pen­licht eine öffent­li­che Per­sön­lich­keit zu for­men. Der Künst­ler James Fran­co drückt sich – so viel ist unstrit­tig –, als ein Bild­hau­er aus, der aus Ver­druss über sei­ne gars­ti­ge Umwelt dem Pyg­ma­li­on gleich sich eine Figur schafft, die fei­ner und deli­ka­ter nicht sein könn­te. Die unzäh­li­gen in »Gay Town« aus­ge­stell­ten Video­in­stal­la­tio­nen unter­strei­chen dies. Die­se Kunst­fi­gur, Fran­cos Gala­tea, die er sei­nen Spöt­tern ent­ge­gen­hält, bleibt jedoch unge­seg­net, stei­nern und leb­los. Ohne Witz, ohne Fein­sinn wirkt sein Gegen­schlag kraft­los, lar­moy­ant und pikiert. Die Geis­ter, die er reif, wird er nun nicht mehr los.

Zudem ist Ber­lin für die­sen Schlag­ab­tausch gewiss die fal­sche Büh­ne. Die Deut­schen pfle­gen zwar im Gegen­satz zu den Ame­ri­ka­nern kei­nen so frei­en und locke­ren Umgang mit pro­mi­nen­ten Künst­lern, doch sind es Fran­cos Lands­män­ner, die ihn für sei­ne öffent­li­che Insze­nie­rung anpran­gern. Hier­zu­lan­de kennt man ihn nur als den Hol­ly­wood-Beau, des­sen strah­len­des Lachen Her­zen schmel­zen lässt. Die Distanz zum Vater­land lässt, wie gese­hen, die künst­le­ri­sche Leis­tung Fran­cos nicht ein­mal in einem ande­ren Licht erschei­nen. Daß also das Ber­li­ner Publi­kum mit Unver­ständ­nis reagiert, war abzu­se­hen. Nur Ernst und Schlüs­sig­keit gel­ten etwas, denn nüch­tern, wie der Deut­sche ist, hat er kein Auge für Cha­ris­ma und Gla­mour. Kunst kennt in Ber­lin kei­nen Per­so­nen­kult. James Fran­co bleibt ein Rufer in der Wüste.

James Franco, "Gay Town"; Foto: Matthias Planitzer

James Fran­co, »Gay Town«; Foto: Mat­thi­as Planitzer