Großer Trubel unterm Funkturm

06. Oktober 2010 von Matthias Planitzer
Das art forum und die abc in nachbarschaftlicher Nähe Heute war für mich wieder ein denkwürdiger Tag, der mir wieder einmal klar machte, warum mir Ausstellungen im klassischen Sinne mehr zusagen als große, hektische Messen. Diesen Kontrast konnte ich heute auf dem ICC Messegelände erleben, wo sowohl die art berlin contemporary (abc) als auch das art forum zum Presserundgang luden und zwei Ansätze der Kunstpräsentation boten, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. War die kuratierte, gemütlichere Ausstellungsform der abc noch genau nach meinem Geschmack, ging es wenig später beim art forum weiter, wo man selbst vor der offiziellen Öffnung den großen Trubel einer internationalen Messe wie dieser verspüren konnte. Ganz im Gegensatz zur abc wollte man beim art forum keine Blogger zur Pressebesichtigung einladen. Ich war trotzdem vor Ort. Den Bericht sowie ein kleines Giveaway gibt's nach dem Klick.

Das art forum und die abc in nachbarschaftlicher NäheDas art forum und die abc in nach­bar­schaft­li­cher Nähe

Heu­te war für mich wie­der ein denk­wür­di­ger Tag, der mir wie­der ein­mal klar mach­te, war­um mir Aus­stel­lun­gen im klas­si­schen Sin­ne mehr zusa­gen als gro­ße, hek­ti­sche Mes­sen. Die­sen Kon­trast konn­te ich heu­te auf dem ICC Mes­se­ge­län­de erle­ben, wo sowohl die art ber­lin con­tem­po­ra­ry (abc) als auch das art forum zum Pres­se­rund­gang luden und zwei Ansät­ze der Kunst­prä­sen­ta­ti­on boten, wie sie unter­schied­li­cher nicht sein konnten.

War die kura­tier­te, gemüt­li­che­re Aus­stel­lungs­form der abc noch genau nach mei­nem Geschmack, ging es wenig spä­ter beim art forum wei­ter, wo man selbst vor der offi­zi­el­len Öff­nung den gro­ßen Tru­bel einer inter­na­tio­na­len Mes­se wie die­ser ver­spü­ren konn­te. Ganz im Gegen­satz zur abc woll­te man beim art forum kei­ne Blog­ger zur Pres­se­be­sich­ti­gung ein­la­den. Ich war trotz­dem vor Ort. Den Bericht sowie ein klei­nes Givea­way gibt’s nach dem Klick.

3. art ber­lin con­tem­po­ra­ry: »light came­ra action«

Als ers­tes stand die abc auf dem Pro­gramm, die die­ses Jahr die Räum­lich­kei­ten im Mar­shall-Haus im Innen­hof des Mes­se­ge­län­des bezog. Wie auch die Jah­re zuvor steht die Mes­se unter einem Mot­to: Die sech­zig inter­na­tio­na­len, vor­nehm­lich Ber­li­ner Gale­rien wid­men sich die kom­men­den Tage der Rol­le des Films in der Kunst und stel­len aus­ge­such­te Arbei­ten ihrer Künst­ler aus, die die Ent­wick­lung der wech­sel­sei­ti­gen Bezie­hung zwi­schen Film und Kunst explo­rie­ren wol­len. »light came­ra action« heißt das dann in Form eines schmis­si­gen Slogans.

Die kura­tier­te Aus­stel­lung der Macher vom Gal­lery Weekend zeigt dabei auf, dass sich das Medi­um des Films nicht nur als tech­ni­sche Errun­gen­schaft in den bil­den­den Küns­ten eta­bliert hat. So trans­fe­rie­ren etwa Anna und Bern­hard Blu­me in ihrer Rei­he »SX-70 Pola­roids« das fil­mi­sche Stil­mit­tel des Schnitts auf Pola­roids, indem sie die­se zer­schnei­den und neu zusam­men­fü­gen und dadurch gänz­lich neue, ver­zerr­te Por­träts erzeu­gen. Ein »Hard Cut« qua­si, der das Über­ra­schungs­mo­ment des Film­schnitts auf die Foto­gra­fie überträgt.

Wolfgang Plöger: To the point»To the point«, © Wolf­gang Plö­ger (hier im Künst­ler­haus Bre­men)

Eben­falls mit Schnitt­tech­nik beschäf­tig­te sich Wolf­gang Plö­ger, der für sein Werk »To the point« die letz­ten Wor­te von 400 zum Tode ver­ur­teil­ten Häft­lin­gen gesam­melt hat. Die­se wur­den sofort nach ihren Wor­ten des Abschieds hin­ge­rich­tet, ihr gesam­ter Todes­vor­gang pro­to­kol­liert. Plö­ger ent­nahm aus den offi­zi­el­len Akten jeweils das letz­te Wort und den abschlie­ßen­den Punkt und ver­grö­ßer­te sie mit einem Kopier­ge­rät. Die ca. 950 Kopien der nicht mehr zu erken­nen­den Wör­ter ord­ne­te er auf einer blut­ro­ten Wand an pro­je­zier­te dar­auf ein Video eines sich kaum bewe­gen­den schwar­zen Qua­drats, einer ani­mier­ten Fol­ge aller Satzpunkte.

Mit die­ser col­la­ge­ar­ti­gen Anord­nung von einer über­wäl­ti­gen­den Anzahl von Fäl­len Hin­ge­rich­te­ter, die er auf die wesent­li­che Essenz, näm­lich den Über­gang vom Leben zum Tod, redu­ziert, erin­nert auch Plö­gers »To the point« in sei­ner Tech­nik an das ver­dich­ten­de Resul­tat eines übli­chen Spiel­films, der ja auch aus Unmen­gen Aus­gangs­ma­te­ri­al das Wich­tigs­te in sich vereint.

Isa Genzken: Teil von "Arriving in New York (Trailer for a film)"Teil von »Arri­ving in New York (Trai­ler for a film)«, © Isa Genzken

Ande­re Arbei­ten, dar­un­ter von nam­haf­ten Künst­lern wie Imi Knoe­bel, Ólaf­ur Eli­as­son, Lisa Oppen­heim oder Libia Cas­tro & Ólaf­ur Ólaf­s­son zei­gen ande­re Dimen­sio­nen der wech­sel­sei­ti­gen Beein­flus­sung von Film und Kunst auf, wenn etwa schein­bar still ste­hen­de Foto­gra­fien sich auf ein­mal als Vide­os ent­pup­pen, wenn Pro­jek­tio­nen wie bei Joël­le Tuer­lin­ckx selbst zum rea­len Objekt wer­den oder der Charme der ame­ri­ka­ni­schen Fil­me der 60er Jah­re bei Isa Genz­ken als ästhe­ti­sches Vor­bild für foto­gra­fi­sche Seri­en erkenn­bar wird.

Unterm Strich bleibt ein durch­weg posi­ti­ver Ein­druck einer sorg­fäl­tig kura­tier­ten Aus­stel­lung, die so ins Bild der Mes­se­land­schaft nicht pas­sen möch­te. Zwar ist ersicht­lich, dass die Zusam­men­ar­beit der sech­zig nam­haf­ten Aus­stel­ler zu einer für die Qua­li­tät der Schau maß­geb­lich zuträg­li­chen Syn­er­gie geführt hat, doch dürf­te zumin­dest der ein­fa­che Mes­se­be­su­cher in der abc eher eine Aus­stel­lung denn eine Mes­se sehen.

Das tut der abc »light came­ra action« jedoch kei­nen Abbruch, schließ­lich ent­stand hier ein viel­fäl­ti­ger Ein­blick in ein The­ma, das womög­lich vie­len in die­ser reich­hal­ti­gen Viel­falt noch nicht bekannt war. Wer glaubt, Kunst und Film hät­ten als ein­zi­gen Schnitt­punkt die Video Art, wird auf der dies­jäh­ri­gen abc eines Bes­se­ren belehrt. Zwar sind 18,00 bzw. 12,00 € für einen blo­ßen Besuch der abc etwas hap­pig, doch wer ohne­hin zum art forum will, soll­te sich die abc nicht ent­ge­hen las­sen und — der Auf­merk­sam­keit zulie­be — viel­leicht zuerst das Mar­shall-Haus und danach erst das art forum in den Mes­se­hal­len besuchen.

Die 3. art ber­lin con­tem­po­ra­ry fin­det vom

7. bis 10. Okto­ber von 12:00 bis 21:00 Uhr, am Sonn­tag bis 19:00 Uhr statt.

Die Ver­nis­sa­ge ist heu­te, am 6. Okto­ber von 20:00 bis 23:00 Uhr,

die Kom­bi-Kar­te für das art forum und die abc kos­tet 18,00 bzw. 12,00 € und berech­tigt zum stun­den­lan­gen Ent­de­cken im

Mar­shall-Haus in Innen­be­reich des Messegeländes.

Bereits bei der Preview für die Sammler war schon viel los im art forumBereits bei der Pre­view für die Samm­ler war schon viel los im art forum

15. art forum berlin

Mit dem Shut­tle im Golf-Cad­dy gelangt man kom­for­ta­bel und — wie etwa in mei­nem Fall — mit einem kur­zen Schnack mit dem frisch-fre­chen Fah­rer über den gan­zen Mes­se­zir­kus zum Haupt­event des Ber­li­ner Kunst­herbs­tes, dem art forum, das in sei­ner 15. Auf­la­ge in den Mes­se­hal­len unter dem Funk­turm gas­tiert. Obgleich ich als Blog­ger kei­ne offi­zi­el­le Akkre­di­tie­rung bekam, konn­te ich über den Zugang vom Mes­se­ge­län­de aus doch an der Pres­se­ver­an­stal­tung teil­neh­men und unter den vie­len Repor­tern und Samm­lern mei­nen Rund­gang durch die Hal­len in Angriff nehmen.

Wie auf Kunst­mes­sen so üblich sind auch im art forum die aus­ge­stell­ten Wer­ke eben­so wie die Besu­cher auf engs­tem Raum zusam­men­ge­pfercht, was der Ent­deck­erlau­ne frei­lich wenig zuträg­lich ist. Zwar fan­den sich heu­te Vor­mit­tag noch kei­ne Mes­se­be­su­cher ein, doch darf pro­phe­zeit wer­den, dass es je nach Aus­le­gung ein »vol­ler Erfolg« oder ein stress­vol­les Gedrän­ge wer­den wird. Damit ihr wisst, wel­che Stän­de emp­feh­lens­wert sind, will ich mei­ne per­sön­li­chen Ent­de­ckun­gen vorstellen.

Der Stand der Galerie Škuc, LjubljanaDer Stand der Gale­rie Škuc, Ljubljana

Dazu gehört in jedem Fal­le die Gale­rie Škuc aus Ljublja­na, die gemäß des dies­jäh­ri­gen Fokus auf ost-euro­päi­sche Kunst eini­ge inter­es­san­te Künst­ler vor­stell­te. Die Auf­merk­sam­keit des Besu­chers des kar­gen Mes­se­stan­des wird sofort auf die Arbei­ten des slo­we­ni­schen Künst­ler­du­os Vuk Ćosić und Matej Andraz Vogrinčič gelenkt, das mit Por­träts bekann­ter ermor­de­ter Frau­en wie Anne Frank oder Anna Polit­kows­ka­ja arbei­tet und die­se in fik­ti­ve Mode-und-Beau­ty-Maga­zin-Cover ein­bet­tet, mit Slo­gans zum Teint oder der der Klei­dung der dar­ge­stell­ten Per­so­nen garniert.

Dabei ent­steht ein Ver­riss auf die gewis­ser­ma­ßen welt­frem­de Bou­le­vard- und Beau­ty­pres­se, die nach die­ser Les­art der vier aus­ge­stell­ten Arbei­ten bedeut­sa­me The­men, näm­lich poli­ti­sche Ver­fol­gung und Mord, gänz­lich igno­riert. Mit har­schem, zyni­schen Ton wer­den hier die­se bei­den Sei­ten der Pres­se zusam­men­ge­bracht und gegen­über­ge­stellt. Was steht im Fokus des öffent­li­chen Inter­es­ses? Wo schaut die Gesell­schaft, deren Augen schließ­lich die Medi­en sind, hin und wofür ist sie blind?

Wem das zu ein­fach und platt ist, der fin­det bei Škuc mit der Foto­se­rie »Angels with dir­ty faces« des Kroa­ten Igor Gru­bić eine roman­tisch-lie­be­vol­le Wid­mung an die wenig beach­te­ten Hel­den des All­tags, die Minen­ar­bei­ter und ande­re Schwerstarbeiter.

Ujino Muneturu: Plywood City»Ply­wood City«, © Uji­no Muneturu

Vor­bei am Stand der Kunst­agen­ten, die hier die bereits vor­ge­stell­ten Tai­yo Ono­ra­to und Nico Krebs prä­sen­tie­ren, geht es zur PSM Gal­lery, die mit Uji­no Mune­te­rus »Ply­wood City« eine Sound­nstal­la­ti­on aus­stel­len, die wohl den Mit­ar­bei­tern der umlie­gen­den Stän­de gehö­rig auf die Ner­ven geht. In regel­mä­ßi­gen Abstän­den setzt die Maschi­ne zu einem Kon­zert an, zu des­sen Instru­men­ta­ri­um E‑Gitarren und Dreh­or­gel-ähn­li­che Gerä­te gehö­ren; alles beglei­tet frei­lich von einer pas­sen­den Lichtshow.

Der Künst­ler japa­ni­scher Her­kunft spielt damit auf einen Tokyo­ter Stadt­teil an, der gänz­lich aus Holz erbaut, in »Ply­wood City« sein Pen­dant aus Kunst­trans­port­kis­ten fin­det. Des­sen leb­haf­ten Cha­rak­ter fängt er mit einer Geräusch­ku­lis­se aus mecha­ni­schen Lau­ten ein, die manch einer wohl als nerv­tö­tend emp­fin­den wür­de — wie auch den Tru­bel in jenem Teil Toky­os, der Mune­turu als Inspi­ra­ti­on diente.

Kunstmesse durch und durch: das art forum als Ort für große GeschäfteKunst­mes­se durch und durch: das art forum als Ort für gro­ße Geschäf­te (Pla­kat der kunst­ma­fia)

 

Obgleich das art forum mit 110 Teil­neh­mern eine weit­aus grö­ße­re Band­brei­te an Kunst als die abc bot, blieb sie für mich gesichts­los. Wie es einer Kunst­mes­se nun­mal zu eigen ist, ging es hek­tisch zu, die Kunst hat­te an den über­füll­ten Wän­den kaum Platz zum Atmen und über­haupt war man mehr damit beschäf­tigt, sei­ne Bli­cke schwei­fen zu las­sen, als sich tat­säch­lich den aus­ge­stell­ten Arbei­ten zu wid­men. Dass die­se erst­klas­sig waren, steht außer Fra­ge, doch hät­te ich mich mir wie so oft von Kunst­mes­sen wie des art forums gewünscht, dass man auch die Zeit und Muße fin­det, sich die­ser hinzugeben.

Kunst­mes­sen ver­fol­gen nun­mal pri­mär ein geschäft­li­ches Inter­es­se, obgleich alle Deals heu­te schon gemacht wur­den und die Wer­ke nun nur noch für die­je­ni­gen gezeigt wer­den, die zwar nicht zum Kunst­kauf, doch aber zum Kunst­schau­en kom­men. Der wah­re Ansturm wird in die­sen Tagen noch kom­men und ich habe erns­te Zwei­fel, wie­viel die Besu­cher für den Ein­tritt von 18,00 bzw. 12,00 € tat­säch­lich gebo­ten bekommen.

Dies ist kei­ne neue Erkennt­nis, noch nicht ein­mal eine über­ra­schen­de, doch immer­hin eines hat sich wie­der ein­mal bestä­tigt: Klei­ne, aber fei­ne Aus­stel­lun­gen mit sorg­fäl­ti­ger Kura­ti­on sind um eini­ges mehr wert als vor gro­ßen Namen strot­zen­de Kunst­mes­sen ohne Raum für Kunstgenuss.

Wer sich den­noch dem Tru­bel unter dem Funk­turm hin­ge­ben will, dem sei­en fol­gen­de Infor­ma­tio­nen anempfohlen:

Das 15. art forum ber­lin fin­det vom
7. bis 10. Okto­ber von 12:00 bis 19:00 Uhr,
die Ver­nis­sa­ge heu­te, am 6. Okto­ber von 18:00 bis 21:00 Uhr statt.
Die Kom­bi-Kar­te für das art forum und die abc kos­tet 18,00 bzw. 12,00 € und berech­tigt zum Umher­fla­nie­ren in den
Mes­se­hal­len 18–20, Palais am Funk­turm (Ein­gang über Hal­le 19).

 

Zwei Baumwollbeutel sowie obiges Plakat von der Kunstmafia zu verlosenZwei Baum­woll­beu­tel sowie obi­ges Pla­kat von der Kunst­ma­fia zu verlosen

Givea­ways für euch

Neben vie­len Ein­drü­cken, Fotos und Pres­se­ma­te­ria­li­en, die ich von der abc und dem art forum mit­ge­bracht habe, habe ich auch an euch gedacht und ver­schen­ke einen Baum­woll­beu­tel von der abc und ein Pla­kat von der Kunst­ma­fia (s.o.) sowie einen wei­te­ren Beu­tel an die­je­ni­gen, die als ers­tes die Face­book-Sei­te von Cas­tor & Pol­lux liken und dort einen Kom­men­tar hinterlassen!

Kommentare

  1. mir sind auch die blu­mes und die gale­rie psm im gedächt­nis geblie­ben, außer­dem noch ein foto­werk von hüt­te und der stand von arndt..
    ich bin auch kein fan von mes­sen um sich kunst anzu­schau­en, dort geht es doch um etwas ande­res (hän­de­schüt­teln, visi­ten­kar­ten hin­ter­las­sen) — das kon­zept der abc ging für mich aller­dings auch nicht auf, für eine aus­stel­lung fehl­te mir die sorg­fäl­ti­ge kura­tie­rung, zudem emp­fand ich die hal­le als ähn­lich voll­ge­stellt wie das art forum und konn­te auch kei­ne ver­bin­dun­gen oder bezie­hun­gen zwi­schen den neben­ein­an­der prä­sen­tier­ten wer­ken erkennen…

    ich habe übri­gens gehört, dass die sams­ta­ge die schöns­ten auf dem art-forum sein sol­len, denn dann blei­ben die mes­se­hal­len wohl fast unbesucht

  2. Die PSM Gal­lery kann wohl getrost für sich ver­bu­chen, dass ihr Stand der­je­ni­ge ist, an den sich man sich Wochen und Mona­te spä­ter am bes­ten erin­nert. Der Arndt-Stand hat mir auch gut gefal­len, jedoch eher wegen des gra­zi­len Gedulds­spie­les von Ralf Zier­vo­gel, das er in groß­for­ma­ti­gen Arbei­ten auf der Rück­wand des Mes­se­stan­des bewie­sen hat.

    Die abc hat mir dage­gen gut gefal­len, gern wär ich län­ger geblie­ben. Das kura­to­ri­sche Kon­zept ist, so den­ke ich, recht anspruchs­voll und mit­un­ter nicht in jedem der aus­ge­stell­ten Wer­ke auf Anhieb ver­folg­bar. Auch wenn die Arbei­ten recht iso­liert von­ein­an­der waren, waren doch eini­ge sehr ein­drucks­vol­le Bei­spie­le dar­un­ter (von Tuer­lin­ckx etwa). Mei­ne anfäng­li­che Befürch­tung war, dass man den­sel­ben Feh­ler wie Deut­sche Gug­gen­heim der­zeit machen wür­de, näm­lich durch das Medi­um Film viel zu viel Zeit von den Besu­chern ein­zu­for­dern. Das hat sich glück­li­cher­wei­se nicht bestätigt.

    Was die Sams­ta­ge betrifft, kann ich nicht mit­re­den, die Mei­nung höre ich auch zum ers­ten mal. Ein Besuch wäre aller­dings eine Über­le­gung wert!