München ehrt IKEA-Design

06. April 2009 von Matthias Planitzer
Gießkannen "PS Vallö", Die Neue Sammlung Kaum eine Marke hat die Wohn- und Schlafzimmer dieser Welt so nachhaltig geprägt wie das schwedische Traditionsunternehmen IKEA. Längst gehören Billy, Malm und Faktum zum grundlegenden Inventar einer jeden (studentischen) Wohnung und sind dort auch nicht mehr wegzudenken. Den mittlerweile seit sechzig Jahren erfolgreichen Produkten des schwedischen Möbelhauses widmet nun Die Neue Sammlung, weltweit eine der wichtigsten Instanzen in Sachen Design, eine eigene Ausstellung mit 150 Einzelstücken.

Gießkannen PS VallöGieß­kan­nen »PS Val­lö«, Die Neue Sammlung

Kaum eine Mar­ke hat die Wohn- und Schlaf­zim­mer die­ser Welt so nach­hal­tig geprägt wie das schwe­di­sche Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men IKEA. Längst gehö­ren Bil­ly, Malm und Fak­tum zum grund­le­gen­den Inven­tar einer jeden (stu­den­ti­schen) Woh­nung und sind dort auch nicht mehr weg­zu­den­ken. Den mitt­ler­wei­le seit sech­zig Jah­ren erfolg­rei­chen Pro­duk­ten des schwe­di­schen Möbel­hau­ses wid­met nun Die Neue Samm­lung, welt­weit eine der wich­tigs­ten Instan­zen in Sachen Design, eine eige­ne Aus­stel­lung mit 150 Einzelstücken.

Becher KalasBecher »Kalas«, Die Neue Sammlung

Die Schau »Demo­cra­tic Design — IKEA« betont — wie auch schon im Namen — den Cha­rak­ter des schwe­di­schen Pro­dukt­de­signs: erschwing­li­ches Design für die brei­te Mas­se. Das ist zwar nichts Neu­es, wur­de aber bis­her nie so erfolg­reich und kon­se­quent umge­setzt. Bis­wei­len wird IKEA-Möbeln des­we­gen mit eher ableh­nen­der Hal­tung begeg­net, doch Die Neue Samm­lung der Pina­ko­thek der Moder­ne setzt dies­be­züg­lich ein Zeichen.

Die Aus­stel­lung erhält nicht wie üblich eige­ne Räu­me, son­dern wird in die Dau­er­aus­stel­lung ein­ge­bun­den, sodass zwi­schen den Grö­ßen des inter­na­tio­na­len Designs die fami­li­är wir­ken­den IKEA-Stü­cke eben­falls ihren Platz als beach­tens­wer­te gestal­te­ri­sche Leis­tun­gen fin­den. Die­se Erfah­rung macht auch »das her­kömm­li­che Design« zugäng­li­cher und bringt es zurück zu sei­nen Wur­zeln — eben zur brei­ten Masse.

Der Besu­cher erkennt aber nicht nur den Kin­der­stuhl »Mam­mut« oder den Öko-Schau­kel­stuhl »Gull­hol­men« wie­der, auch längst ver­ges­se­ne Möbel­stü­cke, heu­te alle­samt mit Samm­ler­wert ver­se­hen, zeigt die Aus­stel­lung in den ehr­wür­di­gen Hal­len der Pina­ko­thek der Moder­ne. Nur noch Ein­ge­fleisch­te und Fans der ers­ten Stun­de erken­nen den Kin­der­stuhl »Anna« dank eige­ner Kind­heits­er­in­ne­run­gen oder den Stuhl »Ögla« aus dem elter­li­chen Ess­zim­mer. Aber auch weit ver­brei­te­te Designs, wie etwa die der Nie­ren­ti­sche, nahm man sich sei­ner­zeit an und kre­ierte eine eige­ne Ver­si­on zur Selbst­mon­ta­ge.

Hocker BenjaminHocker »Ben­ja­min«, Die Neue Sammlung

IKEA ist längst fes­ter Bestand­teil unse­res All­tags gewor­den, was ich auch wie­der dar­an mer­ke, dass für mei­nen bald anste­hen­den Umzug Möbel und Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de des schwe­di­schen Fami­li­en­dis­coun­ters fest ein­ge­plant sind. IKEA-Pro­duk­te sind der­art omni­prä­sent, dass man die Mün­che­ner Aus­stel­lung eigent­lich auch vom hei­mi­schen Ektorp-Sofa nach­emp­fin­den könn­te. Daher tue ich mich auch schwer, an die­ser Stel­le eine Besuchs­emp­feh­lung aus­zu­spre­chen, aber ent­schei­de selbst.

 

»Demo­cra­tic Design — IKEA« ist noch bis 12. Juli in der Pina­ko­thek der Moder­ne geöff­net und kann für 9,50€ bzw. ermä­ßigt 6€ genos­sen wer­den. Ob sich die Besu­cher im Café der Neu­en Samm­lung mit der stil­ech­ten Mahl­zeit aus Hot­dogs und schwe­di­scher Man­del­tor­te stär­ken kön­nen, ist aller­dings nicht bekannt.