»Dark SymÂboÂlism«, Marc Bijl (@ Senatsreservenspeicher)
BerÂlin taut wieÂder auf. Der WinÂter ist endÂgülÂtig vorÂbei und der FrühÂling beginnt bereits mit recht somÂmerÂlich anmuÂtenÂden Tagen. Kein WunÂder also, dass auch die InnenÂstadt wieÂder aus dem WinÂterÂschlaf erwacht, die StraÂßen wieÂder mit Leben gefüllt sind. Die Stadt blüht wieÂder auf und da zieÂhen natürÂlich auch die GaleÂrien und MuseÂen nach und bieÂten den BerÂliÂnern und BerÂlinÂbeÂsuÂchern im April einiÂge Schmankerl.
Von den vieÂlen AnkünÂdiÂgunÂgen für dieÂsen Monat sind nach dem Klick die vielÂverÂspreÂchendsÂten AusÂstelÂlunÂgen und VerÂanÂstalÂtunÂgen hübsch mitÂeinÂanÂder versammelt: -

SenatsÂreÂserÂvenÂspeiÂcher: Bite the beef
Der erfriÂschend unakaÂdeÂmiÂsche und bodenÂstänÂdiÂge KunstÂverÂein ArtiÂtuÂde e.V. stellt wieÂder mal im SenatsÂreÂserÂvenÂspeiÂcher aus und hat für »Bite the beef« keiÂnen GerinÂgeÂren als den resoÂluÂten NieÂderÂlänÂder Marc Bijl gewinÂnen könÂnen. GesÂtern war die VerÂnisÂsaÂge der leiÂder nur kaum mehr als eine Woche andauÂernÂden und recht bescheiÂdeÂnen AusÂstelÂlung, die für jeden, der geraÂde in der Nähe ist, ein AbsteÂcher wert sein dürfte.
Marc Bijl ist bekannt für seiÂne kühÂnen, dynaÂmiÂschen WerÂke im öffentÂliÂchen Raum, die schnell zum Punkt komÂmen und häuÂfig mit einem bisÂsiÂgen Humor verÂseÂhen sind. So stellt er für »In search of the susÂpiÂcious« (eine AnspieÂlung auf seiÂnen LandsÂmann Bas Jan Ader?) in einem U‑Bahnhof eine SicherÂheitsÂkonÂtrolÂle nach: MetallÂdeÂtekÂtoÂren, bewaffÂneÂte WachÂmannÂschaft und PassÂkonÂtrolÂlen machen auch dem letzÂten klar, dass ÜberÂwaÂchung und öffentÂliÂche SicherÂheit durch teils unverÂhältÂnisÂmäÂßiÂge MethoÂden auch im allÂtägÂliÂchen Leben angeÂkomÂmen sind.
An andeÂrer StelÂle überÂgießt er die StaÂtue eines majesÂtäÂtiÂschen Adlers mit pechÂschwarÂzem, trieÂfenÂdem Teer und hinÂterÂfragt mit dieÂsem einÂgeÂölÂten StaatsÂsymÂbol einiÂger IndusÂtrieÂnaÂtioÂnen den poliÂtiÂschen EinÂfluss der (Energie-)Wirtschaft unseÂrer Zeit.
Die ausÂgeÂstellÂten WerÂke spreÂchen zwar deutÂlich die konÂfronÂtaÂtiÂve SpraÂche Bijls, stelÂlen aber ledigÂlich einen kleiÂnen AppeÂtitÂanÂreÂger für die Kunst des so erfinÂdungsÂreiÂchen NieÂderÂlänÂders da. GeraÂde einÂmal vier ArbeiÂten und eine ZusamÂmenÂstelÂlung seiÂner VideÂos sind im SenatsÂreÂserÂvenÂspeiÂcher zu sehen; eine knapÂpe AusÂwahl also, die denÂnoch nicht enttäuscht.
Bite the beef
noch bis zum 18. April im
SenatsÂreÂserÂvenÂspeiÂcher in der
CuvryÂstraÂße 3–4, 10997 Berlin
PlaÂkat zu »Innen Stadt Außen«, © BerÂliÂner FestÂspieÂle (@ Martin-Gropius-Bau)
Olafur EliÂasÂson: »Innen Stadt Außen«
Ein weiÂteÂres HighÂlight dürfÂte sicherÂlich die AusÂstelÂlung »Innen Stadt Außen« (Klick für mehr BilÂder) des weltÂweit bekannÂten InstalÂlaÂtiÂonsÂkünstÂlers und WahlÂberÂliÂners Olafur EliÂasÂson sein. WurÂde es doch allerÂhöchsÂte Zeit, dass der renomÂmierÂte KünstÂler mit ProÂfesÂsur an der UdK endÂlich eine EinÂzelÂausÂstelÂlung in BerÂlin bekommt, darf man sich auch gleich auf ein KunstÂeÂvent freuÂen, das das BerÂliÂner PubliÂkum wohl ausÂgieÂbig wahrÂnehÂmen wird. Das TheÂma der AusÂstelÂlung trägt seiÂner besonÂdeÂren BezieÂhung zu unseÂrer Stadt RechÂnung und wird sich ganz »dem VerÂhältÂnis von MuseÂum und Stadt, ArchiÂtekÂtur und LandÂschaft, sowie von Raum, KörÂper und Zeit« widmen.
Viel verÂrät die kürzÂlich erschieÂneÂne PresÂseÂmelÂdung nicht, doch dürfÂte die von DaniÂel BirnÂbaum kuraÂtierÂte AusÂstelÂlung auch durch »epheÂmeÂre ProÂjekÂte im öffentÂliÂchen Raum« einen MaßÂstab erreiÂchen, den man hier nur selÂten sieht. Der »Blind PavilÂlon« auf der PfauÂenÂinÂsel soll nur ein BeiÂspiel für dieÂse AußenÂproÂjekÂte sein und lässt schon mal hohe ErwarÂtunÂgen an »Innen Stadt Außen« zu.
Innen Stadt Außen ist
vom 28. April bis 9. August im
MarÂtin-GroÂpiÂus-Bau in der
NieÂderÂkirchÂnerÂstraÂße 7, 10963 Berlin
sowie in der ganÂzen Stadt anzutreffen.
GalÂleÂry WeeÂkend / MoniÂca BonÂviciÂni: »Bet your sweet life«
Im BerÂliÂner KunstÂkaÂlenÂder darf natürÂlich nicht jenes Event fehÂlen, das auch Teil an BerÂlins RenomÂmee als interÂnaÂtioÂnaÂler KunstÂstandÂort hat. Die Rede ist vom allÂjährÂlich stattÂfindeÂnen GalÂleÂry WeeÂkend, das in dieÂsem April zum sechsÂten Mal und mit 40 TeilÂnehÂmern wieÂder SammÂler, KäuÂfer und BesuÂcher aus aller Welt anloÂcken wird. EigentÂlich hatÂte ich vor, einen eigeÂnen ArtiÂkel zum groÂßen KunstÂstellÂdichÂein zu schreiÂben, doch kam wegen der nur spärÂliÂchen PresÂseÂinforÂmaÂtioÂnen kaum etwas zusamÂmen, was wert geweÂsen wäre, einen eigeÂnen BeiÂtrag zu füllen.
Es darf also dieÂses Jahr wieÂder in drei Tagen durch die gesamÂte InnenÂstadt und von einem StandÂort der dezenÂtraÂlen KunstÂmesÂse zum nächsÂten gepilÂgert werÂden, bis entÂweÂder am SonnÂtagÂabend die Türen der GaleÂrien geschlosÂsen werÂden oder die übliÂchen ErschöpÂfungsÂerÂscheiÂnunÂgen zur Rast zwinÂgen. Auf der WebÂseiÂte des heiÂteÂren KunstreiÂgens kann man sich immerÂhin ansatzÂweiÂse über die angeÂkünÂdigÂten AusÂstelÂlunÂgen inforÂmieÂren, ist aber wohl wie immer gut beraÂten, ohne konÂkreÂte PlaÂnung einÂfach von Ort zu Ort zu ziehen.
»Light me black«, © MoniÂca BonÂviciÂni (@ GaleÂrie Max Hetzler)
Eine konÂkreÂte EmpÂfehÂlung kann ich denÂnoch ausÂspreÂchen, schließÂlich war das Team der GaleÂrie Max HetzÂler so gütig, eine knapÂpe VorÂschau auf ihren BeiÂtrags zum GalÂleÂry WeeÂkend, die EinÂzelÂausÂstelÂlung »Bet your sweet life« von MoniÂca BonÂviciÂni, zu geben.
Die in BerÂlin lebenÂde VeneÂziaÂneÂrin ist bekannt für ihre in klaÂren und sachÂliÂchen ForÂmen daherÂkomÂmenÂden ArbeiÂten über sexuÂelÂle IdenÂtiÂtät und MachtÂverÂhältÂnisÂse in ArchiÂtekÂtur und öffentÂliÂchem Raum. Das heißt zwar nicht, dass sie GebäuÂde entÂwirft und umsetzt, sonÂdern, dass mal öffentÂliÂche ToiÂletÂten mit ungeÂwohnÂtem AusÂblick entÂsteÂhen oder AusÂstelÂlungsÂräuÂme mit einer Schar LieÂbesÂschauÂkeln vollÂgeÂstopft werÂden, die den BesuÂcher zum kindÂliÂchen ZeitÂverÂtreib mit friÂvoÂlem UnterÂton einladen.
WelÂche WerÂke der weltÂweit geachÂteÂten KünstÂleÂrin GaleÂrist Max HetzÂler anlässÂlich des GalÂleÂry WeeÂkends aus dem Ärmel zauÂbern wird, ist noch größÂtenÂteils ungeÂwiss, doch dürfÂte sein BeiÂtrag zum KunstÂwoÂchenÂenÂde nach derÂzeiÂtiÂgem Stand wohl am vielÂverÂspreÂchendsÂten sein.
Als Teil des GalÂleÂry WeeÂkends (vom 30. April bis 2. Mai) finÂdet vom
30. April bis 5. Juni
die AusÂstelÂlung »Bet your sweet life« in der
GaleÂrie Max HetzÂler in der
OudenarÂder StraÂße 16–20, 13347 BerÂlin statt.
geiÂloÂmaÂtiÂko. galÂleÂry weeÂkend machen wir zusamÂmen, ne?
Auf jeden Fall! Meld dich, wenn du Zeit hast!