Dass mit dem KW Institute for Contemporary Arts immer gerechnet werden muss, dürfte unter Berliner Kunstfreunden bereits angekommen sein. Schrieb ich vor kaum mehr als einer Woche über das kommende Projekt »Cold Turkey«, bei dem nach bisherigen Informationen Künstler einen Drogenentzug unternehmen sollten, ist nun mehr bekannt. Auf der Webseite der Galerie heißt es dazu:
Der Konsum von Drogen findet in einer gesellschaftlichen Grauzone statt, der in der Kunstwelt traditionell eine besondere Bewertung zwischen rauschhafter Entgrenzung und künstlerischer Enttabuisierung erfährt. Gestützt durch eine Ikonografie des Rausches und gerahmt vom Mythos rauschhafter Feste, wird das Zerstörerische des Drogenkonsums dabei schnell ausgeblendet.
Mit der Einladung besteht das reale Angebot an einem geschützten Ort einen Drogenentzug unter medizinischer Betreuung durchzuführen.
Das Gesuch nach Teilnehmern war also ernst gemeint. Soll hier der Mythos des Künstlers dekonstruiert werden? Soll mit Klischees aufgeräumt, sollen Vorurteile beseitigt werden?
Diese Fragen werden wohl erst im April geklärt werden können. Bis dahin können sich Neugierige aber über eine andere Veranstaltung des KW Institutes freuen. Am Donnerstag nämlich wird der Däne Jacob Kirkegaard sein Klangkunstwerk »Haus der Mahre« vorstellen.
Hierzu lud der Künstler in 16 aufeinander folgenden Nächten 16 Personen in die Suite des Hotel Marienbads ein und nahm die nächtlichen Geräuschkulissen aus Schnarchen, Schlafreden u.Ä. auf und arrangierte sie zu einer »mehrschichtige[n] Komposition, die den BesucherInnen zugleich ein akustisches Traumprotokoll des Hotelzimmers erfahrbar macht«.
Los geht’s am
Donnerstag, den 18. März
um 18.00 Uhr
im Hotel Marienbad/KW Institute for Contemporary Arts
Auguststraße 69, 10117 Berlin
Ich werde mir das jedenfalls nicht entgehen lassen! Wir sehen uns!