Installationen von Edith Dekyndt

23. Februar 2009 von Matthias Planitzer
"Ground Control", © Edith Dekyndt Ihre Arbeiten waren auf der Brüsseler Biennale, dem aufstrebenden Stern der europäischen Kunstszene, in New York und mittlerweile auch zwei Mal in Berlin zu sehen: Die Rede ist von Edith Dekyndt, einer Belgierin, die vorrangig auf dem Bereich der Videoinstallation tätig ist. Hin und wieder jedoch versucht sie sich auch an Installationen im klassischen Sinne und das, was dabei herauskommt, ist durchaus sehenswert.

Edith Dekyndt: Ground Control»Ground Con­trol«, © Edith Dekyndt

Ihre Arbei­ten waren auf der Brüs­se­ler Bien­na­le, dem auf­stre­ben­den Stern der euro­päi­schen Kunst­sze­ne, in New York und mitt­ler­wei­le auch zwei Mal in Ber­lin zu sehen: Die Rede ist von Edith Dekyndt, einer Bel­gie­rin, die vor­ran­gig auf dem Bereich der Video­in­stal­la­ti­on tätig ist. Hin und wie­der jedoch ver­sucht sie sich auch an Instal­la­tio­nen im klas­si­schen Sin­ne und das, was dabei her­aus­kommt, ist durch­aus sehenswert.

Am bemer­kens­wer­ten ist sicher­lich »Ground Con­trol«. Es besteht aus nichts wei­ter als einem tief­schwar­zem, etwa 150cm gro­ßen Bal­lon, der dank sei­ner Fül­lung aus einem genau abge­stimm­tem Heli­um­ge­misch gera­de genug schwebt, um nicht ganz abzu­he­ben. So glei­tet er qua­si schwe­re­los durch den Raum, hängt mal über den Köp­fen der Besu­cher, mal in der Ecke dicht über dem Boden und reagiert dabei auf kleins­te Luft­zü­ge, Raum­tem­pe­ra­tur und die Bewe­gun­gen der anwe­sen­den Per­so­nen. Durch sei­ne dunk­le Far­be, sei­ne mas­si­ve Erschei­nung und sei­ne ruhi­gen, fast gespens­ti­schen Eigen­be­we­gun­gen nimmt »Ground Con­trol« den Raum wie ein schwar­zes Loch ein und zwingt gleich­sam alle Bli­cke der Besu­cher auf sich.

»Sol­eil Public«, © Edith Dekyndt

In eine ande­re Rich­tung geht dage­gen Dekyndts Instal­la­ti­on »Sol­eil Public«: Zwan­zig UV-Röh­ren, wie man sie in Son­nen­bän­ken fin­den kann, leuch­ten neben­ein­an­der auf­ge­reiht zwan­zig Stun­den pro Tag in den Schau­fens­tern der Gale­rien bzw. hin­ter Glas­schei­ben und bräu­nen dabei die Pas­san­ten und Besu­cher. Zudem weist ein kur­zer Infor­ma­ti­ons­text neben der Instal­la­ti­on auf die Wir­kun­gen und Gefah­ren der UV-Strah­len hin und emp­fiehlt das Tra­gen von Schutz­bril­len. Ein Video von »Sol­eil Public« in Akti­on gibt es auf der Web­sei­te von Edith Dekyndt.

Im Sep­tem­ber die­sen Jah­res wer­den Arbei­ten von Edith Dekyndt wie­der in Deutsch­land zu sehen sein, die Ham­bur­ger dür­fen sich auf eine (noch) unbe­ti­tel­te Solo-Aus­stel­lung in der Gale­rie Karin Guen­ther freu­en. Wer es bis dahin nicht aus­hal­ten kann, der kann ab dem 28. Febru­ar den Weg nach Rot­ter­dam ein­schla­gen und bei Wit­te de With ihre nächs­te Ein­zel­au­stel­lung »Agno­sia« besu­chen — »Ground Con­trol« wird übri­gens auch unter den zwölf aus­ge­stell­ten Instal­la­tio­nen sein.